Wir bieten Asylverfahrensberatung (AVB) für Menschen an, die von Menschenhandel und/oder geschlechtsspezifischer Gewalt betroffen sind.

Menschenhandel kann vorliegen, wenn eine Person unter Ausnutzung einer persönlichen Zwangslage in eine Ausbeutungssituation gebracht wird (§§ 232 ff. StGB). Die häufigsten Formen sind sexuelle Ausbeutung und Arbeitsausbeutung. Die Ausbeutung kann sowohl in Deutschland als auch im Ausland stattfinden.

Unter geschlechtsspezifische Verfolgung zählen alle Gewalthandlungen, die an dem Geschlecht der Person anknüpfen. Dazu zählen z. B. Zwangsheirat, Genitalbeschneidung (FGM/FGC), Vergewaltigung und Gewalt aufgrund des Geschlechts bzw. der Geschlechtsidentität.

Personen, die diese Gewalterfahrungen durchlebt haben, sind besonders schutzbedürftig. 

In ganz Nordhessen unterstützen wir Menschen im Asylverfahren. Bei Bedarf ziehen wir Sprachmittler*innen hinzu. 

Die Beratung ist freiwillig, unabhängig und absolut vertraulich. 

Nichts geschieht gegen den Willen der Betroffenen. Die Betroffenen entscheiden, welche Hilfen sie annehmen wollen. 

Die Fachberatungsstelle AVB+ unterstützt betroffene Personen im Dublinverfahren, im Asylverfahren bis zur rechtskräftigen Entscheidung über den Asylantrag sowie im Folge- und Zweitantragsverfahren.

Die Beratung umfasst:

• Identifizierung des besonderen Schutzbedarfs von Betroffenen von Menschenhandel und/oder geschlechtsspezifischer Gewalt
• Meldung der besonderen Schutzbedürftigkeit beim Bundesministerium für Migration und Flucht (BAMF)
• Informationen zum Asylverfahren und Asylrecht
• Hilfe bei der Vorbereitung zur Anhörung, ggf. Begleitung zu Verfahrensterminen
• Beantragung einer*s Sonderbeauftragten
• Fragen zum Dublin-Verfahren
• Erläuterungen zu Möglichkeiten des Rechtsschutzes
• Unterstützung bei der Suche nach rechtsanwaltlichem Beistand
• Verweisberatung ins soziale, medizinische und psychosoziale Netzwerk